Aktuelles - Aktion Hoffnung

Eine ökologische und soziale Katastrophe

Filmgespräch Machines
Anton Vaas und Christiane Schnura

In einem gut besuchten Filmgespräch appellierten alle Anwesenden, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher, aber auch die Herstellerfirmen ihr Verhalten drastisch ändern müssen um für sozialere Bedingungen in der Textilproduktion und für eine Schonung von Ressourcen zu sorgen. Die Geschäftsführerin der Kampagne für Saubere Kleidung, Christiane Schnura: „Was sich hier vor unser aller Augen abspielt, ist eine soziale und ökologische Katastrophe. Die Herstellerfirmen müssen endlich soziale und ökologische Folgekosten in ihre Preise einkalkulieren und die Umsetzung von Standards einfordern. Wir als Konsumentinnen und Konsumenten müssen mehr auf die Bedingungen achten, unter denen unsere Textilien hergestellt werden und Druck erzeugen, damit diese Fragen mehr Gewicht bekommen.“

Der Film „Machines“ zeigte am Beispiel einer Färberei in Indien eindrücklich, unter welchen Bedingungen zum Teil nach wie vor in der Textilproduktion gearbeitet wird. Lange Arbeitszeiten, Kinderarbeit, schlechte Bezahlung, Unterdrückung von Gewerkschaften, kaum Arbeitsschutzmaßnahmen und skrupellose Beseitigung von Abfällen direkt vor der Haustür prägten das Bild.

Vor dem Hintergrund solcher Zustandsbeschreibungen ist der Trend zu Fast Fashion, also dem schnellen Wechsel von Modekollektionen noch schwieriger zu akzeptieren. Christiane Schnura: „Von den Stoffen, die unter teilweise katastrophalen Bedingungen hergestellt werden, wird immer mehr gar nie getragen, weil es nicht verkauft und dann zum Teil direkt wieder vernichtet wird. Dadurch, dass die großen Textilketten ihre Kollektionen immer schneller austauschen, sinkt in vielen Fällen die Qualität der Produkte, so dass der Verbrauch weiter angeheizt wird. Deshalb müssen wir wieder dazu übergehen, höherwertige und qualitativ gute Waren zu kaufen.“

Durch die Schilderungen des Films sieht sich der Vorstand der Aktion Hoffnung, Anton Vaas, darin bestärkt, durch eine hochwertige Verwertung von gebrauchter Kleidung die Lebensdauer von Textilien zu verlängern: „Wir müssen Kleidung so lange tragen wie möglich und danach die Lebensdauer nicht mehr tragbarer Textilien verlängern, indem die Rohstoffe anderen Verwertungen zugeführt werden. Als Sammler spüren wir allerdings, dass die Qualität der gespendeten Ware abnimmt und wir immer öfter fast ungetragene Kleidung aus Billig-Ketten bekommen, die man kaum mehr weiterverwerten kann.“

Mit einer lebendigen Diskussion zu diesen Themen endete die die entwicklungspolitische Gesprächsreihe, die in diesem Jahr auf der Ostalb stattfand. Elisabeth Petasch vom Weltladen Aalen beendete die Reihe mit einem Dank an alle Aktiven in der Vorbereitungsgruppe. Auch Anton Vaas von der initiierenden Aktion Hoffnung zeigte sich sehr zufrieden: „Wir hatten drei gut besuchte Veranstaltungen und konnten jedes Mal den Bogen schlagen von den Möglichkeiten des Einzelnen hin zu den Anforderungen, die an die Politik gestellt werden.“

 

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