Feier zu 25 Jahre Aktion Hoffnung
In einer kurzweiligen und abwechslungsreichen Feierstunde beging die Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart mit knapp 100 Gästen das 25jährige Jubiläum der katholischen Hilfsorganisation. Im Mittelpunkt stand der Dank an die vielen ehren- und hauptamtlich Engagierten, die den großen Erfolg der Aktion Hoffnung erst möglich gemacht haben. Derzeit werden knapp 6.000 Tonnen gebrauchte Kleidung pro Jahr gesammelt. Aus den Erlösen stellte die Aktion Hoffnung in ihren ersten 25 Jahren über sechs Millionen Euro zur Verfügung!
In ihrem religiösen Impuls stellten zwei Jugendliche aus Südamerika den Begriff der Solidarität in den Mittelpunkt. Aus dem Satz Jesu „Du sollst dich lieben, wie dich selbst“ leiteten sie den Auftrag nach unbedingter Solidarität mit den anderen ab. „Der Nächste ist wie ein Spiegel für uns“. Deshalb sei für Christinnen und Christen der Maßstab des Handelns die Solidarität. „Solidarität kann man übersetzen mit Glaube, Hoffnung und Liebe. Das ist das Wichtigste“ sagte Yessica, eine junge Frau aus Bolivien, die derzeit ein FSJ in einer Behinderteneinrichtung in Esslingen im Rahmen des Reverse-Programms des BDKJ absolviert. Auch dieses Programm wurde zu Beginn von der Aktion Hoffnung gefördert.
In seinem Statement aus Sicht der Diözesanleitung hob Ordinariatsrat Dr. Joachim Drumm hervor, dass die Aktion Hoffnung einen vorbildlichen Typus von Unternehmen sei: „Sie bewegt sich in einem hart umkämpften Markt, trägt durch ihre Tätigkeit zu einer Schonung von Ressourcen bei und finanziert mit den Erlösen Projekte für die Eine Welt. Da wird also Ökonomie, Ökologie und weltweite Solidarität auf exzellente Weise miteinander verbunden.“ Er betonte aber auch, dass der große Erfolg der Aktion Hoffnung nur möglich ist, weil sich nach wie vor viele Haupt- und Ehrenamtliche in den Gemeinden, Dekanaten und Verbänden für die Anliegen der Aktion Hoffnung stark machen.
Als Vertreterin dieser Ehrenamtlichen aus den Verbänden gratulierte Susanne Lutz vom internationalen Team der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB). Die Aktion Hoffnung unterstützt viele Projekte der KAB. Zum Beispiel eines mit einer Partnerorganisation in Uganda. Hier konnten Arbeitsplätze für Familien geschaffen, die gebrauchte Kleidung aus den Sammlungen umarbeiten, anpassen und in Second Hand Shops verkaufen. „Hier fanden einige Familien ein dauerhaftes Einkommen.“ Neben der finanziellen Unterstützung sei aber auch die Vernetzung mit anderen Aktiven aus der Eine-Welt-Arbeit der Verbände auf der Ebene der Aktion Hoffnung sehr wertvoll für die Entwicklung der eigenen Arbeit.
Von Beginn an eng mit der Aktion Hoffnung verwoben ist die Firma Striebel-Textil aus Langenensslingen in der Nähe von Riedlingen. Einer der Geschäftsführer, Simon Striebel, schilderte anschaulich, dass vor allem der Einstieg in die Containersammlungen Ende der 90er Jahre eine professionelle Verwertungsstruktur nötig und möglich machten. „Seit wir in Containern sammeln, haben wir das ganze Jahr über Ware zur Sortierung und müssen nicht wie zuvor viele hundert Tonnen gebrauchter Kleidung aus den Straßensammlungen zwischenlagern.“ Er bedankte sich für eine stets vertrauensvolle und transparente Zusammenarbeit.
Der Geschäftsführer des Dachverbandes FairWertung, Andreas Voget, beschrieb anhand aktueller Debatten, wie eine faire Verwertung von gebrauchter Kleidung aussehen kann. Wichtig sei, dass sich die Spenderinnen und Spender transparent informieren können, was mit der Kleiderspende passiert. Dies muss auf den verschiedenen Medien sachgerecht dargestellt werden. Darüber hinaus verständigte sich der Dachverband auf eine hochwertige Sortierung, in denen nicht einfach die besten Stücke aussortiert und verkauft werden, sondern in der möglichst viele Textilien weiter genutzt werden. Andreas Voget bedankte sich für die jahrzehntelange gute und engagierte Zusammenarbeit. Die Aktion Hoffnung trat schon sehr früh dem Dachverband FairWertung bei.
Im Rahmen des Festakts wurden dann gleich zwei Premieren gefeiert. Zum einen wurde ein neuer Informationsfilm über die Arbeit der Aktion Hoffnung präsentiert. Zum anderen bekamen die Gäste die druckfrische Broschüre über die Entstehung der Aktion Hoffnung überreicht. Die Geschäftsstelle hatte das Jubiläum zum Anlass genommen, die bewegten Anfangsjahre zu dokumentieren.
In einem kurzen Ausblick auf die nächsten 25 Jahre kündigte der Vorstand der Aktion Hoffnung, Anton Vaas an, dass in den nächsten Jahren viel Energie in die Gründung von Second Hand Shops investiert wird. „Damit können wir länger mit den Kleidern arbeiten, neue Abgabemöglichkeiten für gebrauchte Textilien schaffen und uns auch ein zusätzliches Standbein schaffen.“
Zum Abschluss bedankte sich Wolfgang Schleicher, der Vorsitzende der Mitgliederversammlung der Aktion Hoffnung bei allen, die sich in den letzten 25 Jahren für die Aktion Hoffnung eingebracht hätten – als Mitglieder in Gremien, bei Sammlungen oder auch als Fürsprecher bei Kirchengemeinden und Dekanaten und nicht zuletzt als hauptamtliche Beschäftigte in der Geschäftsstelle: „Wir freuen uns auf eine gute Entwicklung der Aktion Hoffnung – nicht nur in den nächsten 25 Jahren!“