Inspirierende entwicklungspolitische Gesprächsreihe
Die Aktion Hoffnung zieht eine positive Bilanz zu ihrer zweiten Entwicklungspolitischen Gesprächsreihe unter dem Motto „Die Welt FairBessern – aber wie?“. Über 500 Besucher/-innen diskutierten, was politisch geändert werden muss, was aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher für eine fairere Verteilung in der Welt tun können. Geschäftsführer Anton Vaas: „Auch dank hochkarätiger Referent/-innen und einem sehr interessierten Publikum konnten wir viele interessante Gespräche in Gang setzen. Wir sind gespannt, was daraus entstehen wird.“
Zum Auftakt mahnte die frühere Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul eine selbstkritische Diskussion darüber an, welche Fluchtursachen „Made in Europe“ seien. Nur wenn die reichen Länder ihren verschwenderischen Lebensstil ändern und sich aktiv um die Entwicklung der ärmeren Ländern kümmern, können Fluchtursachen wirklich bekämpft werden.
Eine grundlegende Veränderung der Wirtschaftspolitik mahnte der Wiener Autor Christian Felber an, der den Ansatz der Gemeinwohl-Ökonomie mitentwickelt hat. Er fordert, dass die Wirtschaft wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden muss. Ziel des Wirtschaftens müsse die Mehrung des Gemeinwohls sein und nicht finanzieller Gewinn. Dies müsse durch umfassende wirtschaftspolitische Weichenstellungen erreicht werden.
Sensibilität beim Einkauf und bei der Weitergabe von Kleidung forderten Christiane Schnura von der bundesweiten Kampagne für Saubere Kleidung sowie Anton Voget, Geschäftsführer des Dachverbands FairWertung. Beide bedauerten, dass durch einen immer schnelleren Wechsel der Kollektionen und eine noch immer steigende Wegwerfmentalität immer mehr Textilien produziert und nicht angemessen genützt würden. Dies stelle eine große Verschwendung von Ressourcen dar. Deshalb riefen beide Referent/-innen dazu auf, Kleidung bewusst einzukaufen, auf eine gute Qualität zu achten und sie möglichst lange zu tragen. Wenn gebrauchte, gut erhaltene Kleidung gespendet wird, sollte ein verantwortungsbewusster Verwerter ausgewählt werden, der die Kleidung sinnvoll weiter verwendet. Dazu haben sich z.B. die Mitglieder des Dachverbands FairWertung verpflichtet – so auch die Aktion Hoffnung.
Diese Diskussionsrunde wurde von einem Bündnis verschiedener Organisationen unter Federführung der Aktion Hoffnung organisiert. Beteiligt waren das Dekanat Biberach, der Arbeitskreis Entwicklungspolitik Biberach e.V., der BUND Biberach, der BDKJ Biberach, die Eine-Welt- Regionalpromotorin Kirsten Tretter, das Haus der Begegnung in Ulm, die Katholische Erwachsenenbildung Ulm sowie der Arbeitskreis Missions- und Entwicklungshilfe e.V.