Soforthilfe für Projekt in Uganda
Hungernde Menschen, sterbende Rinder, aber kein Regen: Die Dürre in Ostafrika wird immer schlimmer. Sie erreicht derzeit ihren Höhepunkt. Es ist nun schon die vierte Ernte, die durch Dürre und Unwetter gering ausfällt. Dabei hatten die Menschen in Uganda nach einsetzenden Regenfällen im Oktober / November so sehr auf eine Besserung gehofft.
So schnell wie sie einsetzten, verschwanden sie auch wieder. Überall spürt man den Klimawandel, der alles durcheinanderbringt. Die Regierung und das Welternährungsprogramm sehen sich außerstande auch noch Hilfen für die betroffenen Gebiete in Uganda bereitzustellen. Dabei geht es unseren Projektfamilien im Verhältnis zu ihren Nachbarn noch besser, da sie trockenresistente Feldfrüchte angebaut hatten. Jedoch versuchen sie das bisschen was sie noch haben mit den Schwächeren und Kranken zu teilen und geraten selbst zunehmend in Not.
Besonders die in unseren Projekten aufgebauten Selbsthilfegruppen bewähren sich im Kampf gegen den Hunger und mildern die Not. Aber auch ihre Nahrungsreserven gehen zur Neige.In den letzten Jahren wurden von den Projektpartnern das Vertrauen in die gemeinschaftlichen Selbsthilfe- und Gestaltungskräfte der Familien gefördert, um motiviert daran mitwirken zu können, die vorherrschend als perspektivlos angesehene Lebenssituation zu überwinden. Dadurch konnte trotz extremer Dürre das schlimmste verhindert werden.
Jedoch sind die Nahrungsmittelreserven in den Familien trotz der positiven Entwicklungen der letzen Jahre weitgehend erschöpft. Besonders hart trifft es die Schwächsten der Gesellschaft, deren Situation sich bereits zu einer humanitären Katastrophe entwickelt hat.
Die aufgebaute Gesundheitsstation registriert zunehmend Fälle von Frauen, die kurz vor der Entbindung stehen und völlig abgemagert und schwach sind. HIV - Kranke nehmen ihre überlebensnotwendigen Medikamente nicht mehr ein, da sie nur mit ausreichend Nahrung eingenommen werden dürfen: "Ohne rasche Hilfe steht den Menschen das Schlimmste noch bevor."
Besonders unser Partner APOOLO NA ANGOR im Osten Ugandas ist von der Hungerkrise stark betroffen. Sie berichten, dass selbst junge Frauen die im Projektzentrum zu Schneiderinnen und Köchinnen ausgebildet werden und Ende Januar aus den Ferien zurück kamen ihre abgemagerten Kinder mit ins Zentrum bringen, da sie zuhause von ihren Angehörigen nicht mehr ernährt werden können. Somit gehen auch im Ausbildungszentrum durch die Versorgung der mitgebrachten Kinder die Nahrungsreserven schnell zu Ende.
Die benannte Zielgruppe soll um das schlimmste zu verhindern vorrangig mit Nahrungsmitteln unterstützt werden. Dabei soll die Versorgung in den betroffenen Dörfern durch die in Trägerschaft von ANA befindliche Gesundheitsstation "Holy Innocents Health Centre" in Zusammenarbeit mit den etablierten Gruppen und den geschulten Dorfgesundheitshelferinnen organisiert und durchgeführt werden. Konkret sollen 75 kg Maismehl und 50 Kg Bohnen an die betroffenen Familien verteilt werden. Die MitarbeiterInnen der Gesundheitsstation und ihre Helferinnen in den Dörfern garantieren, dass die besonders Betroffenen über einen Zeitraum von einen Monat versorgt und pflegerisch betreut werden.
ANA geht von der Prognose aus, dass im März/April 2017 die Regenzeit im Bukedea Distrikt einsetzen wird um erneut trockenresistente Nahrungspflanzen in weitere Familien einzuführen. Dabei soll besonders durch Methoden im Bereich des Trockenanbausauf lang anhaltende Düren verstärkt reagiert werden. Zusätzlich soll die Ausbildung weiterer Gesundheitshelferinnen in den Dörfern die Gesundheitssituation der Familien langfristig verbessern.
Gerade durch die zunehmenden Dürreereignisse steigt die Notwendigkeit trockenresistente Nahrungspflanzen (wie Maniok) in der Region verstärkt zu verbreiten. Dies bewirkt, dass die Familien extreme Hungerperioden durch Interventionen, wie Einführung trockentolerante Sorten und verbesserte Anbaumethoden besser überstehen. Dieser Prozess soll in der Region durch zukünftige Projekte weiterentwickelt und gefördert werden.