Vorbildliche Info-Veranstaltung in Kirchheim
„Da läuft ein Karton, schau mal.“ Mit diesem Ausruf macht eine Mutter ihre kleine Tochter aufmerksam auf einen Mann, der mit einem 80 mal 80 Zentimeter großen, weißen Karton auf dem Kopf durch die Fußgängerzone in Kirchheim läuft. Vorne am Karton ist ein kleiner Ausschnitt, ein Guckfenster. Darunter ist der Schriftzug „Brauchst dich nicht verstecken, beim Kleiderschrankchecken“ zu sehen. Auf einer anderen Seite steht „Ihre Altkleider für soziale Projekte. Ein grüner Altkleidercontainer der Aktion Hoffnung ist auf einer weiteren Seite abgebildet. Die letzte Seite verweist auf den Infostand der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in der Fußgängerzone am selben Tag.
Eine weitere Aktion hat sich die KAB für diesen Tag für die Allenstraße ausgedacht. Dort wurde ein Auto auf dem Parkplatz gegenüber vom Finanzamt abgestellt, auf dessen Autodach ein weißer Karton mit derselben Information prangte. Diese Aktionen entgeht keinem Passanten, weder in der Fußgängerzone noch auf dem Markt, auch nicht auf der Alleenstraße. „Es ist ein Hingucker“, meinen viele, die stehen bleiben und die Beschriftung aufmerksam lesen. Die Meisten von ihnen besuchen anschließend auch den Infostand.
„Die Aktion Hoffnung sammelt mit über 1500 Containern in Württemberg und mit 10 Containern auf der Gemarkung Kirchheim, gebrauchte Kleider, Schuhe und Daunendecken" berichtet Michael Zink, Vorsitzender der KAB Gruppe Kirchheim den Anwesenden am Infostand. Die gesammelten Kleider werden ausschließlich von einem zertifizierten Sortierbetrieb in Langenenslingen, nahe Riedlingen sortieren. Dieser Betrieb hat sich wie die Aktion Hoffnung den strengen Kriterien des Dachverbands FairWertung angeschlossen und garantiert eine verantwortungsvolle Weiterverwertung.
Was aus qualitativen Gründen nicht in den Handel gehen kann, wird einem teilweise hochtechnologischen Recycling zugeführt. Aus den Fasern und Stoffen nicht mehr tragbarer Kleidung werden Malervliese, Dämmmaterialien oder Teile für die Automobilindustrie gefertigt. „Auf diese Weise wird gewährleistet, dass mit den der Aktion Hoffnung anvertrauten Kleiderspenden bis zum Ende der textilen Kette verantwortungsbewusst und sinnvoll gearbeitet wird, informiert KAB Sekretär Ákos Csernai-Weimer die Besucher.“
Mit den Erlösen aus den Kleidersammlungen unterstützt die Aktion Hoffnung Eine-Welt-Projekte ihrer katholischen Mitgliedsorganisationen, von Kirchengemeinden und Partnern. Das sind zum einen Bildungsprojekte hier oder langfristig angelegte Entwicklungsprojekte von Verbänden in benachteiligten Ländern des Südens. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung unterstützt z.B. Projekte in Uganda. „Durch die ersten sechs Kleider-Container konnten in Uganda zwanzig Shops eröffnet werden, in denen jeweils eine Familie eine Beschäftigung findet, berichtet KAB Sekretär Ákos Csernai-Weimer. Darüber hinaus, so ist am Stand zu erfahren, sind Arbeitsplätze in der Anpassung der Ware an den dortigen Markt entstanden. Zwanzig Prozent der Kleidung wurde an Bedürftige abgegeben. Die KAB in Uganda erzielte weitere Erlöse in Höhe von knapp 15.000 Euro, die für Nothilfe für arme Familien aufgewendet wurde.