Aktuelles - Aktion Hoffnung

Weiterer Transport in die Ukraine

Übergabe Hilfsgüter in der Ukraine

Die Aktion Hoffnung Rottenburg-Stuttgart führte im November 2023 den vierten Hilfsgütertransport in die Westukraine durch. Vorstand Anton Vaas konnte den Partnern der Caritas Drohobych sowie der Diözese Sambir-Drohobych vor allem dringend benötigte Schuhe übergeben. Anton Vaas ist der persönliche Bezug wichtig: „Wir wollen signalisieren, dass wir die Menschen in der Ukraine nicht vergessen, auch wenn der Krieg hierzulande aus dem Bewusstsein zu verschwinden droht. Für dieses Signal sind uns unsere Partnerorganisationen in der Westukraine sehr dankbar.“

Nach einer Nachtfahrt durch Österreich, die Slowakei und Polen kam der Transport morgens an der ukrainischen Grenze an. Nach mehreren Stunden der Kontrollen, Zollabwicklung und Wartezeiten wurden die Hilfsgüter am frühen Nachmittag in der westukrainischen Stadt Drohobych ausgeladen. Nach einem gemeinsamen Austausch beim Essen im dortigen Caritaszentrum startete am frühen Abend die Rückfahrt. Nach erneut dreistündigen Kontrollen an der Grenze zu Polen und einer Übernachtung in den Karpaten sind alle am nächsten Tag um 18.00 Uhr zurückgekehrt.

In den Gesprächen mit unserer Projektpartnerin vor Ort zeigte sich eine innere Zerrissenheit: Beim Essen hat sie erzählt, dass ihr Bruder und ihr Ehemann an der Front kämpfen. Sie ist mit ihrer 14jährigen Tochter alleine zuhause. Und trotz der Tatsache, dass „ihre beiden Männer“ in der Ostukraine kämpfen, sagt sie, dass sie manchmal vergesse, dass Krieg sei. Sie meint, dass sich die Menschen langsam, aber sicher an den Krieg gewöhnen würden. Nicht zuletzt nimmt die Berichterstattung über den Krieg nicht mehr so viel Platz in den ukrainischen Medien und damit in der Gesellschaft ein wie zu Beginn. Unsere Partnerin meint, dass die Rückkehr zum Alltag auf der einen Seite überlebenswichtig ist, auch für sie selbst. Auf der anderen Seite wird es für sie und unzählige andere Menschen keinen Alltag geben können, solange sie tagtäglich um das Leben ihrer Männer an der Front bangen müssen.

Hintergrundinformationen
Die Zusammenarbeit mit der Caritas Drohobych sowie der Diözese Sambir-Drohobych kam durch die Vermittlung der Hauptabteilung Weltkirche zustande. Wenige Tage nach Kriegsausbruch sind verschiedene Textilhersteller aus der Diözese auf die Aktion Hoffnung zugekommen und haben ihre Bereitschaft erklärt, Kleidung zur Verfügung zu stellen, wenn Partner in der Ukraine zur bedarfsorientierten Verteilung vorhanden sind. Die Hauptabteilung Weltkirche hat verlässliche Partner vermittelt, zu denen sich in den vergangenen knapp zwei Jahren freundschaftliche Beziehungen entwickelt haben. Vor allem ist gesichert, dass die Hilfsgüter direkt und unmittelbar zur Linderung der notleidenden ukrainischen Bevölkerung eingesetzt werden. Aktuell ist die grundlegende Versorgungssituation einigermaßen stabil. Was fehlt, sind eine verlässliche Stromversorgung und zumindest in den Caritaszentren auch Medikamente.

Die Caritas vor Ort hat verschiedene Zentren in der Westukraine, in denen ankommende Menschen professionell begleitet und mit unseren Hilfsgütern versorgt werden (Kleidung, Schuhe, etc.). Die gelieferte medizinische Ausrüstung wird in dem Gesundheitszentrum in Drohobych eingesetzt, dort werden auch die Medikamente verteilt. Die Lebensmittel werden in Suppenküchen verwendet. Die Spielsachen werden in den Betreuungszentren für Kinder eingesetzt.

Empfänger der Hilfsgüter sind Menschen, die von der Caritas in Drohobych betreut werden (Kinder, Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf und alte Menschen). Es handelt sich vorwiegend um Ukrainer:innen, die vor den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ostukraine in die sicheren Landesteile im Westen geflüchtet sind. Aber auch Menschen, die schon vor Ausbruch des Krieges auf die Unterstützung durch die Caritas angewiesen waren, werden bei der Verteilung bedacht.

Ein Versand mit einer Spedition ist zum wiederholten Mal aus verschiedenen Gründen nicht möglich gewesen. Die Speditionen befürchten sehr hohe Kosten, z.B. wegen unkalkulierbarer Wartezeiten an den Grenzübergängen, etc.

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